Bienen Newsletter Januar 2024
von Lukas Hofstetter | 08.01.2024 | Bienen
Varroabehandlung in der brutfreien Zeit
Liebe Bienenfreunde,
ich hoffe, Ihr seid alle glücklich und gesund in das neue Jahr gestartet!
Wie immer stellt sich die Frage: und wie geht´s den Bienen?
Der viele Schnee war kein Problem für die Bienen. Im Gegenteil, der Schnee isoliert und es bleibt eher wärmer im Bienenstock.
Nachdem die großen Schneemassen wieder weggeschmolzen sind, habe ich die „Winterbehandlung“ bei meinen Bienenvölkern kurz vor Weihnachten durchgeführt. Die Völker waren da längst brutfrei, was Voraussetzung für eine erfolgreiche Winter-Behandlung mit Oxalsäure ist. Die Varroamilben können sich jetzt nicht mehr in den Brutzellen verstecken und mit einem relativ milden Wirkstoff kann ein gutes Behandlungsergebnis erzielt werden.
Leider musste ich aber feststellen, dass bereits 4 Völker gestorben waren.
Das ist immer wieder ein besonders tragischer Moment und man fragt sich als Imker, was man falsch gemacht hat und ob man darüber überhaupt berichten will. Nachdem das aber immer wieder passiert und das Bieneninstitut in Mayen eine Sterbequote von 17% für diesen Winter prognostiziert, ist das auch nicht zu ungewöhnlich.
Auffällig ist, dass die toten Völker alle an einem Standort waren. Im Spätsommer habe ich hier schon mal gesehen, dass sich ein Volk etwas auffällig verhält und dass es sich hier eventuell um eine „Räuberei“ handeln könnte. Bei der letzten Futterkontrolle im Herbst schien dann aber wieder alles normal zu sein.
Wie dem auch sei, es ist meist ein Zusammenspiel verschiedener Umstände, die letztendlich zum Tod eines Bienenvolkes führen können. Gut, dass ich von jedem Volk in Frühling einen Ableger mit einer jungen Königin gebildet habe.
Jungvölker am ASTO-Business-Park
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Vor der Behandlung mit Qxalsäure habe ich weiße Bodenbretter eingeschoben, um die abfallenden Varroamilben zählen zu können. Das ist hilfreich, um besonders stark befallene Völker identifizieren zu können und daraus gegebenenfalls Rückschlüsse für die Zucht im Folgejahr zu treffen. Etwas überrascht war ich, dass auch bei den Königinnen aus der AGT „Arbeitsgemeinschaft-Toleranz-Zucht“ noch einige Milben abgefallen sind.
Weißes Bodenbett herausgezogen
Detail: Die dunklen Flecken sind die Milben
Seit diesem Winter ist eine Behandlung durch Verdampfen von Oxalsäure mit einem neuen Akkugerät zugelassen. Hierbei wird Oxalsäurepulver im Bienenvolk erhitzt und schließlich verdampft. Die Bienen sind dann mit dem weißen Pulver benetzt und die darauf sitzenden Varroamilben fallen ab.
Den Erfolg kann man am nächsten Tag wie oben gezeigt auf dem Bodenbrett sehen.
Mein neues Gerät mit Akku zur Oxalsäureverdampfung
Das Gerät wird durch das Flugloch eingeschoben, eingeschaltet und schaltet am Ende der Behandlungszeit automatisch ab
Die Bienen vertragen diese Methode aus meiner Sicht recht gut.
Ich hatte übrigens trotz vieler verschiedener Maßnahmen im Sommer noch nie ein Volk ohne Milben im Winter.
Jetzt hoffe ich, dass die restlichen Völker den Winter noch gut überstehen.
Alles Gute, viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit für 2024 wünscht
Euer Imker
Michael Ruhrdorfer