asto Bienen

Liebe Bienenfreunde,

was für ein März!

Spätestens jetzt haben es auch die letzten gemerkt: das Klima hat sich verändert. Und was bedeutet das für die Bienen?

So früh hat es noch nie geblüht auf unseren Feldern und in unseren Gärten. Kirsch-, Apfel-, Zwetschgen-, Löwenzahn- und auch schon die ersten Rapsblüten bereits Anfang April! Das ist mindestens 3 Wochen früher als "normal".

Die Bienen freuen sich natürlich über den reichlich gedeckten Tisch. Einige Völker sind auch schon stark genug, um den ersten Honig in den Honigraum einzulagern. Aber das meiste Futter - Pollen und Nektar - wird für die Brut verwendet. Die Königin legt jetzt bei Temperaturen über 20°C in jede freie Zelle ein Ei. Aus diesem Ei wird nach 3 Tagen eine Larve, die ca. eine Woche Futtersaft erhält und dann verdeckelt wird.

Wenn dieser Futtersaft etwas ganz Besonderes ist - Gelee Royale - dann entwickelt sich aus diesem Ei eine neue Königin, wie auf dem Titelbild zu sehen.

Nachdem meine Völker sehr unterschiedlich aus dem Winter gekommen sind -manche sind gestorben, manche sind noch schwach und einige sind sehr stark- habe ich mich entschieden, von den zwei stärksten Völkern neue Königinnen zu züchten.

Dazu wird eine Brutwabe mit sehr jungen Larven aus dem Zuchtvolk entnommen und die Larven mit einem speziellen Löffel in ein Weiselnäpfchen gelegt:

Oben: Eier und Larven, unten: verdeckelte Arbeiterinnen-Brut

Umlarven in ein Kunststoffnäpfchen

In den Zellen kann man die Stifte (Eier) erkennen, im Weiselnäpfchen die Larve

Für die Weiselnäpfchen gibt es eigene Zuchtrahmen mit Aufnahmen, die man später leicht wieder entnehmen und in einen Ableger hängen kann:

Der Zuchtrahmen mit den Weiselnäpfchen wird in ein weiselloses Volk gehängt

Ein Weiselloses Volk ist ein Volk, bei dem die Königin fehlt. Nach ein bis zwei Stunden entsteht in dem Volk die Weiselunruhe. Wenn man diesem Volk dann eine Wabe mit Larven gibt, ziehen sie sich mehrere Weiselzellen für eine neue Königin. Ein ideales Pflegevolk hat sehr viele Bienen, genug Futter, aber keine Brut. Dann hat es genug Energie, viele Weiselzellen mit Gelee Royale zu füttern.

Die Verdeckten Weiselzellen können dann jeweils in einen Ableger ohne Königin gegeben werden.

Eine gute Königin braucht natürlich auch gute Drohnen zur Begattung. Ich versuche deshalb so viele Drohnen wie möglich von meinem AGT-Volk zu vermehren. Die Arbeits-Gemeinschaft-Toleranzzucht (AGT) züchtet Königinnen, die am besten mit den Varroamilben zurecht kommen. Für die möglichst reinrassige Begattung der Königin kann man mit den Königinnen auch zu einer so genannte Belegstelle fahren.

Verdeckelte Drohnenwabe - die Zellen sind größer als die der Arbeiterin, die Eier sind unbefruchtet, die Deckel sind stärker gewölbt

So, So, das war´s jetzt erstmal mit dem Spezialwissen über Königinnenzucht. Auch wenn es noch so viel zu schreiben gibt.

Aber jetzt das Wichtigste: wir haben einen neuen Bienenpaten! 

Herzlich willkommen heißen möchte ich deshalb die Mitarbeiter der Firma OHB Teledata GmbH.

 
Das Bienenvolk der Fa. OHB Teledata GmbH im Astopark

Die Übergabe der Patenschaftsurkunde an Melanie Sinkovic fand Anfang April bei angenehmen Temperaturen direkt am Bienenvolk statt. 

Vielen Dank für die Unterstützung, viel Spaß beim Lesen der Bienen-News und hoffentlich genug Honig für alle! 

Vielen Dank auch an alle weiteren Bienenpaten und Partner, die mir immer wieder die Kraft geben, alles für unsere Bienen zu tun.