Der Mai ist der Monat der Bienenzucht
von Thorben Fabian | 24.05.2023 | Bienen
Es gibt viele Möglichkeiten, für die Wild- und Honigbienen etwas wachsen zu lassen
Auch der Löwenzahn hat in diesem Jahr ganz gut zum Auffüllen der Honigräume beigetragen. Als Massentracht steht aktuell nur noch der Raps zur Verfügung. Aufgrund der Neonicotinoide, mit denen das Saatgut behandelt wird, ist das allerdings nicht die erste Wahl für einen Bioimker.
Nachdem die Bienen durch die vielen Regentage im Mai immer wieder gezwungen waren, im Bienenstock zu bleiben, ging ihnen schon mal die Arbeit aus. Das führt oft zur so genannten Schwarmstimmung, dem natürlichen Trieb sich zu vermehren. Die Jungbienen, die sich um die Brut kümmern, bauen dann besondere Zellen - Weiselzellen - in welche die Königin - die Weisel - dann ein normales, befruchtetes Ei legt.
"3 - 6 - 8 und die Königin ist gemacht!"
Nach 3 Tagen wird aus dem Ei eine Larve, die nach weiteren 6 Tagen verdeckelt wird und aus der nach weiteren 8 Tagen eine neue Königin schlüpft.
Wenn der Imker eine Weiselzelle übersieht, wird bei nächster Gelegenheit ein Großteil der Bienen mit der alten Königin ausziehen (schwärmen) und sich ein neues zu Hause suchen. Die junge Königin bleibt mit den restlichen Bienen und dem Honig zurück.
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Wenn die Bienen in Schwarmstimmung sind, kann man zwar die Weiselzellen ausbrechen - das verschafft etwas Zeit - aber der Schwarmtrieb bleibt dann meist trotzdem erhalten. Ich nütze diese Zeit für die Bildung von Ablegern, indem ich die alte Königin vom restlichen Volk trenne. Das ist die so genannte Schwarmvorwegnahme. Der Imker kann hier natürlich auch mit gezielten Zuchtwaben am Erbgut der neuen Völker arbeiten. Sanftmut, Varroatoleranz und Honigertrag sind hier die wichtigsten Kriterien.
Eine Zuchtwabe aus einem geeigneten Volk mit dem so genannten Bogenschnitt präpariert. Seht ihr die Stifte (Eier) in den Zellen darüber (bzw. links)?
Eine Woche später ist die erste Weiselzelle bereits verdeckelt
Wenn einige schöne Weiselzellen verdeckelt sind, kann man diese vereinzeln und jeweils in einen Ableger mit 2 bis 3 mit Bienen besetzten Waben geben.
Es kann jeder etwas zum Wohl der Bienen beitragen. Einfach ein paar Ecken Wildnis - im Garten, am Wegrand oder auf dem Firmengelände - können schon helfen, den Bienen das Überleben zu retten.