asto Bienen

Bienen erzeugen nicht nur köstlichen Honig. Als Bestäuberinsekten leisten sie einen enormen Beitrag für unsere Umwelt. Ohne sie ist unser Ökosystem in Gefahr. Um die Honigbiene zu erhalten, zu vermehren und um ihr artgerechte Bedingungen zu bieten, wurden im asto Park Gilching Bienenvölker angesiedelt. Zudem wurden rund um den Asto-Park Dächer und Ausgleichsflächen mit Wildblumen bepflanzt. Imker Michael Ruhdorfer, der sich auf Bienen-Patenschaften in Gewerbegebieten spezialisiert hat, kümmert sich um die circa 150.000 kleinen asto Mitarbeiterinnen.

Unseren Beitrag für die Umwelt kann man auch schmecken: circa 20 kg asto Honig wird jährlich geerntet.

Honigernte mal anders

Melezitosehonig!

Liebe Bienenfreunde,


die Sommerhonigernte war in diesem Jahr eine Herausforderung.

Die Honigräume haben sich mit der Lindenblüte schnell gefüllt und wenn die Honigwaben mit Wachs verdeckelt sind, kann man sie ernten. So eine Wabe wie auf dem Foto wünscht sich eigentlich jeder Imker. Der Haken in diesem Jahr war allerdings, dass sich der meiste Honig nicht schleudern ließ. Der Fachbegriff dafür heißt Melezitosehonig. Dieser Honig kristallisiert bereits kurz nachdem die Bienen ihn gesammelt haben. Imker in Gebieten mit Waldhonig kennen das Problem, da der Honig von Läusen meist auf Fichten und Tannen erzeugt wird. In unserer Region StarnbergAmmersee ist dieser Honig eher unüblich.

Ich habe also voller Vorfreude die schweren Honigwaben in meinen Honigraum gebracht und dann beim Schleudern festgestellt, dass nur etwa ein drittel durch Schleudern herausgeflossen ist. Der Rest war bereits kandiert und nicht mehr zum Schleudern.


Nach dem Entdeckeln kann der Honig normalerweise aus den Zellen geschleudert werden

Was kann man denn jetzt tun mit diesen Waben?

Ich habe mich für die Methode entschieden, bei der die Bienen den Honig wieder aus den Waben herausholen und in andere Waben umtragen. Durch Zugabe von Enzymen soll sich dieser Honig dann schleudern lassen.

Also die Bienenkästen mit den immer noch schweren Waben wieder zu den Bienenständen bringen und auf einen leeren Honigraum aufsetzen. Wenn man dann einen durchsichtigen Deckel darauf legt, wollen die Bienen den Honig vor Fressfeinden schützen und bringen ihn weiter nach unten. Anschließend konnte ich diese Honigwaben dann wieder ernten und tatsächlich auch ausschleudern.


Links ein Volk mit aufgesetztem Honigraum und zusätzlichen Melezitose-Waben


Die noch halb vollen Melezitose-Honigwaben habe ich mit größerem Abstand als normal eingehängt

Der dunkle Honig, der schließlich auch mit Lindenblütenhonig gemischt ist, schmeckt angenehm würzig und ist aufgrund des Dreifachzuckers zumindest für Diabetiker gesünder als ein heller Honig, der überwiegend aus Fruktosezucker besteht.

Da ich die noch vollen Waben mit größerem Abstand zueinander in die Völker gehängt habe, haben die Bienen dazwischen teilweise zusätzliche Waben gebaut. Es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben.


Die Bienen füllen den Platz mit Wildbau aus


So eine Wildbau-Wabe ohne Holzrähmchen lässt sich, wenn sie mit Honig gefüllt ist, nur schwer ernten

Den Honig in den Wildbau-Waben kann man entweder als Wabenhonig verkaufen oder man könnte ihn auspressen. Das wäre auch eine Option für den Melezitosehonig gewesen. Allerdings wären die Waben dann nicht mehr einsetzbar.

Insgesamt lag der Honigertrag bei mir in diesem Jahr über dem Durchschnitt, aber die Arbeit für die Ernte war noch deutlich aufwändiger. Keine Ernte wäre übrigens auch keine Option, weil die Bienen den mineralstoffhaltigen Honig als Winterfutter nicht so gut vertragen was dann zu Darmkrankheiten wie Nosema führen kann. 

Für mich ist damit übrigens der oft höhere Preis für den guten Waldhonig durchaus verständlich. Ich mache hier allerdings keine Unterschiede und meine Preise sind für alle Honige gleich geblieben. 

Nach der Honigernte kommt jetzt schon wieder die Vorbereitung auf den Winter. Hier ist das wichtigste, dass die Völker gesund und stark sind und möglichst von den Varroamilben befreit sind.

Ich habe hier aufgrund der langwierigen Honigernte wieder die Methode der "Totalen Brut-Entnahme" gewählt.


Völker im ASTO-Park vor der Varroabehandlung

Mehr über die Varroabehandlung und Aufzucht der Winterbienen gibt es dann im nächsten Bienen-Journal.

Vielen Dank an alle Bienenpaten und Partner für die Unterstützung!

Valeo heißt jetzt übrigens Spheros und die Mitarbeiter haben sich bereits über den firmeneigenen Honig gefreut.

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Euer Imker

Michael Ruhrdorfer

Unser Imker


Michael Ruhdorfer
Rosenstraße 5 b
82234 Weßling
Oberpfaffenhofen
michaelruhdorfer@gmx.de
www.bienen-ruhdorfer.de
mobil 01522 867 85 31


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